"Die spielen doch nur!“

Wer schon einmal sein Kind gefragt hat wie es im Kindergarten oder in der Schule war und das obligatorische: „Gut“, gehört hat, wird mir zustimmen: Kinder teilen sich nicht immer durch Worte mit. Je nach Altersstufe verarbeiten sie Erlebnisse und erschließen sich die Welt über andere Kanäle. Das Spiel hat dabei eine ganz besondere Bedeutung. „Spielen ist die Arbeit des Kindes“, sagte schon Maria Montessori und verdeutlichte dabei, dass es beim kindlichen Spiel oft um viel mehr geht als nur Spielfiguren eine Stimme zu verleihen. 

Es liegt also auf der Hand, dass auch in der Psychotherapie mit Kindern gespielt, gemalt, gebastelt, gebaut, manchmal auch getobt und ausprobiert wird. Für ein tragfähiges Vertrauensverhältnis ist es für mich als Therapeutin ganz wichtig mich auf die Welt des Kindes einzulassen und mir durch seine Art zu erzählen ein Bild über seine Sicht der Dinge zu machen. Gemeinsam arbeiten wir auf spielerische Weise an Veränderungen, die den Leidensdruck des Kindes und der Familie reduzieren, fördern Ressourcen und vergrabene Stärken zu Tage und stärken die Beziehungsfähigkeit. 

Wenn Sie also als Elternteil das Gefühl haben: „Die spielen ja nur“, dann kann ich Ihnen antworten: „Ja, wir spielen, aber es ist so viel mehr als das!“